Publikationen
-
Über Widersprüche sprechen. Linguistische Beiträge zu Contradiction Studies
Der Fokus des Bandes liegt auf Widerspruch als Gegenstandsbereich, unter den sprachliche Ausdrucksformen von Entgegensetzung, Paradoxie, Lüge und Einspruch ebenso fallen wie linguistische Methoden des Umgangs mit Widerspruch und Widersprüchlichkeiten in der sprachwissenschaftlichen Disziplinengeschichte.
-
Religion im kolonialen Archiv
Berliner Theologische Zeitschrift 39. 309–335. ISBN: 9783110787108
-
Namwali Serpell’s The Old Drift: Disruption (Special Issue)
Research in African Literatures, the premier journal of African literary studies worldwide, serves as a stimulating vehicle in English for research on the oral and written literatures of Africa. Reviews of current scholarly books are included in every number, and a forum offers readers the opportunity to respond to issues raised in articles and book reviews.
-
Kriemhild im 21. Jahrhundert. Variationen über eine widersprüchliche Figur
In Ingrid Bennewitz & Detlef Goller (eds.) altiu maere heute. Die Nibelungen und ihre Rezeption im 21. Jahrhundert.(Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeitstudien 6) 11-43. Bamberg: University of Bamberg Press. ISBN: 978-3-86309-884-1 DOI: 10.20378/irb-57732
-
Being “in-tact” and Well: Metaphysical and Phenomenological Annotations on Temporal Well-being
Das Wohlbefinden hängt nicht nur davon ab, was geschieht, sondern auch davon, wann es geschieht. Es gibt zeitliche Aspekte des Wohlbefindens, und bei diesen Aspekten geht es größtenteils um relatives Timing – darum, „in-takt“ zu sein. Einerseits gibt es einen perspektivischen Aspekt, bei dem es darum geht, mit der eigenen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oder, in einem weniger involvierten Sinne, mit dem eigenen Leben als Ganzem in Einklang zu stehen. Andererseits gibt es einen Synchronisationsaspekt des In-Kontakt-Seins; und dieser Aspekt tritt auf verschiedenen Ebenen auf: Es kann sich um die Angleichung zwischen verschiedenen zeitlichen Bereichen handeln – etwa zwischen der individuell wahrgenommenen Zeit und der physischen oder intersubjektiven Zeit. Oder es kann sich um einen einzelnen Bereich handeln, insbesondere um die innere Dynamik der individuellen Zeit. Die Gefahr, den relationalen Charakter dieser verschiedenen Zeitbereiche nicht zu erfahren und anzuerkennen, führt wahrscheinlich zu einem erheblichen Verlust an Vielfalt in der menschlichen Erfahrung. Wichtige Aspekte des subjektiven und intersubjektiven Erlebens könnten in den Hintergrund treten. Im vorliegenden Beitrag werden diese Aspekte des Wohlbefindens anhand von Unterscheidungen und Konzepten erörtert, die in der Metaphysik und der Phänomenologie der Zeit eine wichtige Rolle spielen. Damit zielt der Beitrag auch darauf ab, die bestehende Literatur zu ergänzen, indem er wichtige Stränge der aktuellen philosophischen Forschung zusammenführt.
-
Geschichte der Sowjetunion. Von der Oktoberrevolution bis zum Untergang
Nach den Revolutionen des Jahres 1917 und einem blutigen Bürgerkrieg wurde am 30. Dezember 1922 die Sowjetunion gegründet. Am 21. Dezember 1991 löste sie sich auf. Dazwischen liegen 69 Jahre, in denen sie die Welt prägte – durch den stalinistischen Terror, durch ihren Sieg über die Armeen Hitlerdeutschlands, als Atommacht im Kalten Krieg und mit Gorbatschows Entspannungspolitik. Bis heute lastet ihr Vermächtnis auf dem postsowjetischen Raum. Im Inneren brachte sie unter Stalin Hungersnöte, Deportationen, den Gulag und willkürliche Erschießungen. Aber gleichzeitig erfuhr das Land eine grundlegende Modernisierung, war der erste Mann im All ein Sowjetmensch. Susanne Schattenberg durchmisst die Jahre unter dem Sowjetstern und zeigt, wie sie bis heute nachwirken.
-
Schichten von Geschichte in aktueller Nibelungenrezeption
In Febel, Gisela, Sonja Kerth & Elisabeth Lienert (eds.) Wider die Geschichtsvergessenheit. Inszenierte Geschichte – historische Differenz – kritisches Bewusstsein. 39-53. Bielefeld: transcript. DOI: 10.1515/9783839459294-003
-
Natalja Gorbanewskaja. Graphic Novel
„Sie war eine Dichterin so groß wie Joseph Brodsky und eine Menschenrechtsaktivistin so unerschrocken wie Andrej Sacharow. Im Gegensatz zu Brodsky erhielt sie jedoch nicht den Nobelpreis für Literatur, im Gegensatz zu Sacharow auch nicht den Friedensnobelpreis. Mit ihrem Namen ist aber ein in der Sowjetunion einmaliges Ereignis verbunden: Am 25. August 1968 kommt sie mit sieben weiteren jungen Menschen auf den Roten Platz, um offen gegen das Regime zu demonstrieren – und gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings durch Panzer der Sowjetunion und anderer Länder des Warschauer Paktes.“
-
Gott, ein Gefüge. Poststrukturalistische Überlegungen zur Theologie der Religionen
Die durch die poststrukturalistische und postkoloniale Theorie geprägten Debatten um den globalen Religionsbegriff, wie sie aktuell in der Religionswissenschaft geführt werden, haben zum Teil auch in der Theologie zu einer Neureflexion althergebrachter Konzepte geführt. Der vorliegende Band hat zum Ziel, diese Debatten zu bündeln und für die Theologie der Religionen fruchtbar zu machen. Dabei werden zum einen zentrale Kategorien wie Wahrheit, Universalität oder Religion einer Dekonstruktion unterzogen, um diese in ihrer historischen Bedingtheit sowie ihrer Verflechtung mit gesellschaftlichen Diskursen sichtbar zu machen. Zum anderen werden neue Räume des Sagbaren skizziert, die als Grundlage einer alternativen, nicht-essentialistischen Form religionstheologischen Sprechens dienen können. This book extends the contemporary debate on the global concept of religion, conducted in the context of religious studies, to the field of the theology of religions. In applying poststructuralist and postcolonial perspectives, it seeks to deconstruct central categories such as truth, universality, or religion, in order to contextualize them by making transparent their historical genealogy and entanglement with political, social, and scientific discourses. Further, it aims to outline new areas of thinking, which can serve as the experimental basis of an alternative, non-essentialist form of theology (of religions).
-
Melancholy Objects Remixed. A Multimodal Counterstatement on Photography in Urban Linguistics
The chapter discusses the use of photographs in research on Linguistic Landscape. Based on the observation of a widespread use of photographic documentation, the status of photographs is critically reflected. The focus lies on a reading of Susan Sontag’s ([1977] 2014) Melancholy Objects. Here, conceptions of description and documentation are questioned, as they are common for some linguistic works, especially in the field of Urban Studies. Of particular importance is the examination of the tension between realism and surrealism as well as the question of the extraction of reality. The text, which is a remix of Susan Sontag’s ([1977] 2014) thoughts, is complemented by twenty photographs that address the limits of photographic representation in the linguistic text.
-
Wider die Geschichtsvergessenheit. Inszenierte Geschichte – historische Differenz – kritisches Bewusstsein
Angesichts des wachsenden Populismus und Rechtsradikalismus ist der Kampf gegen Geschichtsvergessenheit im Denken und Handeln wieder höchst aktuell. Auf den ersten Blick scheint Geschichtsvergessenheit – zumindest in Bezug auf die Vormoderne – aber kaum vorzuliegen: Mittelalter, Renaissance und Frühe Neuzeit erfahren in Romanen, Dramen und populären Medien einen Boom. Doch auch und gerade hier ist ein aktives An-Denken gegen Simplifizierungen, Mythisierungen und Verfälschungen dringend nötig. Die Beiträger*innen des Bandes zeigen, dass es für ein kritisches Bewusstsein unumgänglich ist, historische Differenz und mediale Filter wahrzunehmen und deren Effekte zu reflektieren.
-
Mimikry der Marginalität
In L. Auteri, N. Barrale, A. Di Bella & S. Hoffmann (Hrsg.), Jahrbuch für Internationale Germanistik. Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive, Akten des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG), Bd. 6, 511-515. Bern: Lang. DOI: 10.3726/b20759
-
Can a Finite Chain of Hydrogen Cyanide Molecules Model a Crystal?
When calculating structural or spectroscopic properties of molecular crystals, the question arises whether it is sufficient to simulate only a single molecule or a small molecular cluster or whether the simulation of the entire crystal is indispensable. In this work we juxtapose calculations on the high-pressure structural properties of the (periodic) HCN crystal and chains of HCN molecules of finite length. We find that, in most cases, the behavior of the crystal can be reproduced by computational methods simulating only around 15 molecules. The pressure-induced lengthening of the C−H bond in HCN found in calculations on both the periodic and finite material are explained in terms of orbital interaction. Our results pave the way for a more thorough understanding of high-pressure structural properties of materials and give incentives for the design of materials that expand under pressure. In addition, they shed light on the complementarity between calculations on periodic materials and systems of finite size.
-
Paradoxien beim Hören
Die Auseinandersetzung mit auditorischen Merkwürdigkeiten und Ambiguitäten ist nicht nur unterhaltsam, sie ist auch ein wichtiger Treiber für die auditorische Grundlagenforschung. Der gleiche akustische Reiz kann tatsächlich auf unterschiedliche Weisen wahrgenommen werden. Wir hören eben nicht nur „mit den Ohren“, sondern diverse weitere physikalische, physiologische und auch kulturelle Faktoren spielen eine wichtige Rolle. Damit ergeben sich direkt auch breitere philosophische Fragestellungen beispielsweise zur Wahrnehmung – und auch der anhaltende Reiz von Musikstücken beruht an vielen Stellen auf solchen Ambiguitäten [13].
-
Radikale Demokratietheorie als Gesellschaftstheorie
In Martin Nonhoff, Sebastian Haunss, Tanja Klenk & Tanja Pritzlaff-Scheele (Hrsg.) Politik und Gesellschaft verstehen. Frank Nullmeier zum 65. Geburtstag. Frankfurt/Main: Campus, 49–64. printISBN: 9783593516660 eBookISBN: 9783593453088
-
Das Politische und die Option auf Herrschaftskritik, oder: Populismus
In Flügel-Martinsen, Oliver, Franziska Martinsen & Martin Saar (Hrsg.) Das Politische (in) der Politischen Theorie. Stuttgart: Nomos. printISBN: 978-3-8487-8414-1 ebook ISBN: 978-3-7489-2790-7
-
Realismus, Groteske, Ethik des Überlebens in der aktuellen haitianischen gesellschaftskritischen Literatur am Beispiel von Kettly Pierre Mars
In Brühne, Julia, Christiane Conrad von Heydendorff & Cora Rok (eds.). 2021. Re-Konstruktion des Realen: die Wiederentdeckung des Realismus in der Romania (Romanica Band 11). Göttingen: V&R unipress, Mainz University Press. 151–178. ISBN: 978-3-8471-1352-2
-
Idealisierung und Widerspruch. Zur Figurenkonstitution von Rudolfs von Ems Alexander.
In Krotz, Elke, Norbert Kössinger, Henrike Manuwald & Stephan Müller (Hrsg.), Rudolf von Ems. Beiträge zu Autor, Werk und Überlieferung (ZfdA Beihefte 29), 103–116. Stuttgart: Hirzel. printISBN: 978-3-7776-2679-6 eBook ISBN: 978-3-7776-2783-0
-
(In)Visible and (Un)Homely. Underground Infrastructures as Spaces of Dissension
Carving out the paradoxes of underground urban infrastructure, this paper attempts to establish a dialog between infrastructure studies, on the one hand, and Contradiction Studies, on the other hand. It starts from the premise that the technical and political characteristics of infrastructure are only thought of and made visible in case of failure or breakdown.
-
Kontradiktorische Diskurse und Macht im Widerspruch
Der Band behandelt in interdisziplinärer Perspektive Widerspruch unter anderem als einen konzeptionellen Anker von Diskursanalyse und -theorie. Widerspruch ist eine Figur der Ordnung von Wissen und damit Ausdruck von Machtverhältnissen. Akteur*innen, die Widersprüche identifizieren und als solche erst wahrnehmbar machen, sind ebenso in Dynamiken der Widerspruchsdeklaration verwoben wie das, was in einer Zeit als widersprüchlich bestimmt und bezeichnet wird. Die performative Dimension von Widerspruch unter Einschluss des Widersprechens verweist auf historische Normalitätsproduktionen und soziale Hierarchien, in denen das Widersprüchliche stets als Anlass zu seiner Auflösung verstanden wird.